In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung als Industrieelektriker/in der Fachrichtung Betriebstechnik.
Berufsbezeichnung | Berufskundliche Gruppe |
Industrieelektriker/in – Betriebstechnik Diesen Beruf haben Sie aktuell ausgewählt. | Duale Ausbildung |
Zugang zur Ausbildung
Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben.
Die Betriebe stellen überwiegend Ausbildungsanfänger/innen mit mittlerem Bildungsabschluss ein.
Schulische Vorkenntnisse
Schulische Vorbildung in der Praxis
Im Jahr 2017 gab es 411 Ausbildungsanfänger/innen. 50 Prozent der zukünftigen Industrieelektriker/innen der Fachrichtung Betriebstechnik verfügten über einen mittleren Bildungsabschluss , 26 Prozent besaßen einen Hauptschulabschluss . Elf Prozent verfügten über die Hochschulreife , drei Prozent konnten keinen Hauptschulabschluss vorweisen.
Quelle:
Die Angaben orientieren sich an den Informationen des Datensystems Auszubildende (DAZUBI) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).
Wichtige Schulfächer
Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:
Mathematik:
Mathematische Kenntnisse benötigen die Auszubildenden, um z.B. elektrische Größen zu berechnen und zu bewerten.
Physik:
Um Aufbau und Funktionsweise von elektrischen Anlagen zu verstehen, ist es hilfreich, physikalische Gesetze und Zusammenhänge zu kennen.
Werken/Technik:
Angehende Industrieelektriker/innen führen viele Tätigkeiten durch, die handwerkliches Geschick erfordern. Ob sie Schaltgeräte einbauen oder Baugruppen montieren – Kenntnisse im technischen Werken sind dabei hilfreich.
Informatik:
Der Umgang mit Hard- und Softwarekomponenten gehört schon während der Ausbildung zum Alltag. Informatikkenntnisse sind deshalb von Vorteil.
Gesundheitliche Aspekte
Charakteristische körperliche Anforderungen
Die Ausübung des Berufs kann folgende körperliche Anforderungen mit sich bringen. Die Angaben müssen nicht zwingend für jedes Tätigkeitsprofil oder jede berufliche Einsatzmöglichkeit gelten.
Hinweis: Diese Informationen bilden keine Grundlage für rechtliche Schritte und sind nicht im Sinne einer medizinischen Eignungsfeststellung zu verstehen. Die tatsächliche körperliche Eignung muss im Einzelfall durch eine ärztliche Untersuchung festgestellt werden.
Berufsrelevante gesundheitliche Einschränkungen
Folgende gesundheitliche Einschränkungen könnten bei der Ausübung des Berufs zu Problemen führen. Die Angaben müssen nicht zwingend für jedes Tätigkeitsprofil oder jede berufliche Einsatzmöglichkeit gelten. Immer häufiger gibt es zudem Möglichkeiten, Einschränkungen beispielsweise durch technische Hilfsmittel zu kompensieren.
Hinweis: Diese Informationen bilden keine Grundlage für rechtliche Schritte und sind nicht im Sinne einer medizinischen Eignungsfeststellung zu verstehen. Die tatsächliche körperliche Nichteignung muss im Einzelfall durch eine ärztliche Untersuchung festgestellt werden.
Interessen
Folgende Interessen sind wichtig und hilfreich, um diesen Beruf erlernen und ausüben zu können. Die Interessen sind in der Reihenfolge ihrer Wichtigkeit genannt. Zu jedem Interessenbereich werden zur Veranschaulichung Tätigkeiten genannt.
Arbeits-/Sozialverhalten
Einige Merkmale des Arbeits- und Sozialverhaltens sind gleichermaßen für alle Berufe relevant und werden deshalb nicht gesondert erwähnt. Hierzu gehören: Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Ehrlichkeit, Kritikfähigkeit sowie angemessene Umgangsformen. Zusätzlich werden die nachfolgend genannten berufsspezifischen Merkmale benötigt, um diesen Beruf ausüben zu können.
Fähigkeiten
Fähigkeiten, Kenntnisse und Fertigkeiten
Folgende Fähigkeiten , Kenntnisse und Fertigkeiten werden benötigt, um den Beruf lernen und ausüben zu können. Bei einigen Fähigkeiten wird ein Ausprägungsgrad genannt. Dieser gilt für den mittleren oder typischen Vertreter dieses Berufes.
Fähigkeiten
Hinweis: Die Ausprägungsgrade beziehen sich auf Personen mit Hauptschulabschluss.
Kenntnisse und Fertigkeiten
Ausbildungsinhalte
Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden beispielsweise:
Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Kenntnisse über Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung, Organisation des Ausbildungsbetriebs und Umweltschutz vermittelt.
In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse:
Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt.
Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan und dem Rahmenlehrplan
Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:
Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:
Zwischenprüfung vor Beginn des 2. Ausbildungsjahres
Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:
Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:
Abschlussprüfung nach dem 2. Ausbildungsjahr
Finanzielle Aspekte
Ausbildungsvergütung
Die Ausbildungsvergütung für eine duale Ausbildung wird vom Ausbildungsbetrieb gezahlt und richtet sich bei tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe müssen laut Berufsbildungsgesetz
in jedem Fall eine angemessene Ausbildungsvergütung gewähren. Orientierungsmöglichkeiten bieten die einschlägigen tarifvertraglichen Vereinbarungen. Findet die Ausbildung in schulischer Form statt (z.B. an einer Berufsfachschule oder im 1. Ausbildungsjahr als Berufsgrundbildungsjahr BGJ), wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt.
Beispiel Metall- und Elektroindustrie (monatlich brutto – je nach Bundesland):
Quelle:
Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), Stand April 2018
Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.
Ausbildungsdauer/-abschluss
Ausbildungsdauer
2 Jahre
Anrechnungs- und Fortsetzungsmöglichkeiten
Eine abgeschlossene Ausbildung zum Industrieelektriker/zur Industrieelektrikerin der Fachrichtung Betriebstechnik kann auf eine Ausbildung in einem Beruf der Elektroindustrie angerechnet werden, z.B. als Elektroniker/in für Betriebstechnik.
Abschluss-/Berufsbezeichnungen
Abschlussbezeichnung
Industrieelektriker/Industrieelektrikerin – Fachrichtung Betriebstechnik
Ausbildungssituation
Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:
Im Betrieb
An der Berufsschule
Unterricht an einem oder zwei Tagen pro Woche oder als Blockunterricht
Ausbildungsorte
Industrieelektriker/innen der Fachrichtung Betriebstechnik werden im dualen System ausgebildet.
Lernorte sind
Können Betriebe nicht alle geforderten Ausbildungsinhalte vermitteln, besteht die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in überbetriebliche Ausbildungsstätten zu verlagern.
Ausbildung im Ausland
Um Teile der Ausbildung im Ausland zu absolvieren, bieten sich zum Beispiel folgende Möglichkeiten:
Ähnliche Ausbildungen
Ausbildungsalternativen
Folgende Ausbildungsalternativen bieten sich für den Beruf Industrieelektriker/in der Fachrichtung Betriebstechnik an:
Bereich Energietechnik
Gemeinsamkeit:
Bereich Informations- und Kommunikationstechnik
Gemeinsamkeit:
Bereich Maschinen- und Anlagenbau
Gemeinsamkeit:
Bereich Mechatronik und Automatisierungstechnik
Gemeinsamkeit:
Tätigkeitsinhalte
Aufgaben und Tätigkeiten kompakt
Industrieelektriker/innen der Fachrichtung Betriebstechnik sind Elektrofachkräfte im Sinne der Unfallverhütungsvorschriften. Sie bearbeiten, montieren und verbinden mechanische Komponenten und elektrische Betriebsmittel. Außerdem installieren sie elektrische Systeme und Anlagen, betreiben sie und führen Wartungsarbeiten durch.
Industrieelektriker/innen der Fachrichtung Betriebstechnik sind auch in der Qualitätssicherung tätig. Sie analysieren und prüfen elektrische Systeme und Funktionen, führen Sicherheitsprüfungen an elektrischen Anlagen und Systemen durch, dokumentieren Produktionsdaten und stimmen sich dabei mit vor- und nachgelagerten Bereichen ab. Dabei berücksichtigen sie z.B. Vorgaben der Arbeitssicherheit und des Umweltschutzes.
Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)
Worum geht es?
Industrieelektriker/innen der Fachrichtung Betriebstechnik montieren elektrische Betriebsmittel und schließen sie an. Sie messen und analysieren elektrische Systeme und beurteilen deren Sicherheit. Zudem halten sie die Anlagen und Systeme instand.
Anlagen einrichten und prüfen
Industrieelektriker/innen der Fachrichtung Betriebstechnik verlegen Kabel und Anschlüsse, bringen Schalter an und installieren Antriebe. Sie richten Steuerungen für automatisierte Systeme ein, konfigurieren, programmieren und testen sie. Schließlich installieren Industrieelektriker/innen der Fachrichtung Betriebstechnik Sicherheitseinrichtungen und alle Systeme, die für die Überwachung der Anlagen erforderlich sind, und überprüfen diese sorgfältig.
Falls Leistungen von anderen Unternehmen erbracht werden, kontrollieren Industrieelektriker/innen der Fachrichtung Betriebstechnik deren Tätigkeit aus elektrotechnischer Sicht und wirken bei der Abnahme der Systeme mit. Sie nehmen Anlagen in Betrieb und weisen die künftigen Nutzer in die Bedienung ein.
Wartung und Instandhaltung
Wenn in einer Produktionsanlage eine Störung auftritt, suchen Industrieelektriker/innen der Fachrichtung Betriebstechnik nach dem Fehler. Sie lesen die – oft nur in englischer Sprache vorliegenden – Herstellerangaben, führen Prüfungen und Messungen durch. Falls erforderlich, ergreifen sie Sofortmaßnahmen. Anschließend ermitteln und analysieren sie die Ursachen und beseitigen die Störung. Da Ausfälle von Betriebsanlagen hohe Kosten verursachen können, sorgen Industrieelektriker/innen der Fachrichtung Betriebstechnik durch regelmäßige Wartungsarbeiten für die Minimierung von Stillstandszeiten. Dabei prüfen sie auch die elektrischen Schutzmaßnahmen und Sicherheitseinrichtungen. Industrieelektriker/innen der Fachrichtung Betriebstechnik nehmen nach Absprache etwaige Umbauten vor, lesen und zeichnen Schaltpläne und berechnen die Menge und die erforderlichen elektrischen Werte der Bauteile. Die durchgeführten Arbeiten dokumentieren sie z.B. in Prüfprotokollen.
Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen
Verdienstmöglichkeiten
Verdienst/Einkommen
Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 2.985 bis € 3.135
Quelle:
Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Soziales, Familie und Integration
Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.
Kompetenzen
Kernkompetenzen, die man während der Ausbildung erwirbt:
Weitere Kompetenzen, die für die Ausübung dieses Berufs bedeutsam sein können:
Weitere relevante Fertigkeiten und Kenntnisse:
Arbeitsorte
Industrieelektriker/in der Fachrichtung Betriebstechnik arbeiten in erster Linie
Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch
Arbeitssituation
Industrieelektriker/innen der Fachrichtung Betriebstechnik arbeiten viel mit elektrotechnischen Anlagen und Systemen, z.B. mit Elektromotoren und Transformatoren. Von Hand stellen sie elektrisch leitende Verbindungen her. Um sich vor Verletzungen oder gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu schützen, tragen sie Schutzausrüstung, z.B. Sicherheitsschuhe, bei der Montage auch einen speziellen Helm. Sie arbeiten größtenteils in Produktionshallen von Industrieunternehmen. Wenn sie etwa Starkstromleitungen wie Überlandkabel oder die Bahnstromversorgung warten, sind sie auch im Freien tätig, teilweise in größeren Höhen. Als Service- oder Montagekräfte sind sie viel unterwegs – in Deutschland und ggf. auch im Ausland. In Notsituationen, z.B. bei Stromausfall in Wohnsiedlungen, reagieren sie schnell und flexibel. In industriellen Fertigungsbetrieben, deren Anlagen rund um die Uhr in Betrieb sind, können Schichtarbeit oder Bereitschaftsdienste anfallen.
Geschicklichkeit und eine gute Auge-Hand-Koordination sind beispielsweise beim Verkabeln von Schaltungen oder bei der Montage von Baugruppen notwendig. Die Wartung von Anlagen und Systemen sowie der Austausch von Verschleißteilen erfordern technisches Verständnis. Umsichtig und verantwortungsbewusst arbeiten Industrieelektriker/innen der Fachrichtung Betriebstechnik an stromführenden Bauteilen und Spannungsanschlüssen sowie auf Leitern und Gerüsten. Für die Prüfung der Sicherheits- und Schutzfunktionen elektrischer Anlagen ist Sorgfalt und die Beachtung der Vorschriften wichtig. Die Arbeit kann körperlich anstrengend sein, wenn Installationen an schwer zugänglichen Stellen durchzuführen sind. Über Trends in der elektrischen Energietechnik halten sie sich auf dem Laufenden.
Arbeitsbedingungen im Einzelnen
Arbeitsgegenstände
Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel
Technische Anlagen, Maschinen und Komponenten, z.B.: Steuerungsanlagen, Produktionsanlagen, Elektromotoren, Transformatoren, Stromnetze
Prüfgeräte und Werkzeuge, z.B.: Oszilloskope , Spannungsprüfer, Widerstandsmessgeräte, Multimeter , Elektronikzangen, Schraubendreher, Lötkolben
Unterlagen, z.B.: Installations- und Schaltpläne, Prüfprotokolle, elektrotechnische Vorschriften, Sicherheitsbestimmungen
Typische Branchen
Arbeitsbereiche/Branchen
Industrieelektriker/innen der Fachrichtung Betriebstechnik finden Beschäftigung
Branchen im Einzelnen
Möglichkeiten nach Ausbildung
Mit Zusatzqualifikationen Chancen verbessern
Eine gute Startposition können sich angehende Industrieelektriker/innen der Fachrichtung Betriebstechnik verschaffen, indem sie bereits während ihrer Ausbildung Zusatzqualifikationen erwerben, z.B. im Bereich Europäisches Waren- und Wirtschaftsrecht durch die Zusatzqualifikation “Europaassistent/in”.
Die passende Beschäftigung finden
Nach ihrer Ausbildung arbeiten Industrieelektriker/innen der Fachrichtung Betriebstechnik in Industrieunternehmen insbesondere der Metall- und Elektroindustrie, der Automobilindustrie oder im Anlagenbau.
Die Beschäftigungsfähigkeit sichern
Durch Anpassungsweiterbildung kann man seine Fachkenntnisse aktuell halten, auf den neuesten Stand bringen und erweitern. Das Themenspektrum reicht dabei von allgemeiner Elektrotechnik bis hin zu Wartung und Instandhaltung.
Beruflich weiterkommen
Nach erfolgreicher Abschlussprüfung können Industrieelektriker/innen der Fachrichtung Betriebstechnik unter bestimmten Voraussetzungen ihre Ausbildung um 1,5 Jahre fortsetzen und z.B. die Prüfung als Elektroniker/in für Betriebstechnik ablegen.
Eine Aufstiegsweiterbildung hilft, beruflich voranzukommen und Führungspositionen zu erreichen. Naheliegend ist es, die Prüfung als Industriemeister/in der Fachrichtung Elektrotechnik abzulegen.
Mit einer Hochschulzugangsberechtigung kann man auch studieren und beispielsweise einen Bachelorabschluss im Studienfach Elektrotechnik erwerben.