Berufsbild Anlagenmechaniker/in

Inhalte

Tätigkeitsinhalte eines Anlagenmechaniker/ einer Anlagenmechanikerin

Anlagenmechaniker/innen stellen u.a. Anlagen bzw. Rohrleitungssysteme für die Chemie-, die Mineralöl-, die Lebensmittelindustrie oder für versorgungstechnische Betriebe her. Sie schneiden Bleche zu, kanten sie, längen Rohre ab, biegen Rohrstücke sowie Bleche und fertigen z.B. mithilfe von CNC- Maschinen einzelne Bauteile an. Ggf. fügen sie die Komponenten im Betrieb zu Baugruppen zusammen und veranlassen den Transport zur Baustelle bzw. zum Kundenbetrieb. Vor Ort montieren sie Einzelkomponenten und Baugruppen. Sie verbinden Rohrleitungen, bauen Ventile und Dichtungen ein, schließen Kessel oder Druckbehälter an und übergeben den Kunden die fertigen Anlagen. Auch die Wartung von Anlagen, die Instandsetzung und ggf. die Erweiterung oder der Umbau bestehender Anlagen gehört zu ihren Aufgaben.
Anlagenmechaniker/innen fertigen Bauteile und montieren sie zu Baugruppen, Apparaten, Rohrleitungssystemen und Industrieanlagen. Sie halten diese auch instand, erweitern sie oder bauen sie um.
Zunächst prüfen sie Stücklisten und technische Zeichnungen bzw. Baupläne z.B. für Sprinkleranlagen, Kesselanlagen für die Energiewirtschaft oder Anlagen für die Chemie- und Lebensmittelindustrie. Dann legen sie die Arbeitsschritte fest, rufen das Material aus dem Lager ab und stellen Werkzeug, Trennsägen, Brennschneider, Schweißgeräte, Messmittel und Zubehör wie Schrauben, Muttern, Zylinderstifte und Kabelschellen zusammen. Sie längen Rohre ab, biegen sie ggf. und versehen sie mit Gewinden oder Schweißfugen. Mit Schneidbrennern oder Blechscheren schneiden sie Bleche zu, biegen sie mit Blechbiegemaschinen oder kanten sie z.B. mit Abkantmaschinen ab. Mit Schablonen und Messlehren prüfen sie Formen und Maßhaltigkeit von Werkstücken. Werden Komponenten in hohen Stückzahlen oder individuelle Präzisionsbauteile benötigt, arbeiten Anlagenmechaniker/innen mit CNC -Maschinen, die sie auch programmieren. Kleinere Einzelteile stellen sie u.U. sogar im Additiven Fertigungsverfahren (3-D-Druck) her. Durch Falzen, Pressen oder Schweißen fügen sie Blechteile zusammen. Rohre verbinden sie mit Fittings, durch Flanschen , Löten oder Verschweißen. Die selbst hergestellten sowie vorgefertigte Komponenten werden dann per Lkw, Flugzeug oder Schiff an den Bestimmungsort transportiert.
In der Regel reisen Anlagenmechaniker/innen selbst zum Kunden, überprüfen die einzelnen Elemente auf Transportschäden und Vollständigkeit. Schwere Teile, z.B. für Kessel oder Druckbehälter, werden mit Hebezeugen zur Einbaustelle transportiert. Nach Plan montieren Anlagenmechaniker/innen Rohrleitungen, Kessel, Behälter, Pumpen, Ventile, Verdichter, Armaturen, Steuerungs- und Regelungssysteme zur fertigen Anlage. Dabei sind sie z.T. auf Hebe- oder Arbeitsbühnen tätig. Ist der Aufbau abgeschlossen, wirken sie bei der Übergabe an den Kunden und der Inbetriebnahme mit. In Probeläufen überprüfen sie die Funktion, justieren ggf. nach, suchen und beheben Fehler. Bei der Montage arbeiten sie Hand in Hand mit ihren Kollegen und Kolleginnen und stimmen sich auch mit den Fachkräften des Kundenbetriebs ab.
Da sie die Anlagen am besten kennen, übernehmen sie häufig auch die Wartungsarbeiten. Hierfür überwachen und analysieren sie u.a. Echtzeitdaten der Anlage. So stellen sie z.B. fest, ob Energiewerte verbessert werden müssen oder ob es Druckabfälle im System gibt. Sie prüfen Rohrverbindungen und Schweißnähte, kontrollieren, ob Behälter und Ventile dicht sind, tauschen Verschleißteile sowie Betriebsstoffe aus und justieren die Anlagen neu. Produktionsbedingungen bzw. -anforderungen ändern sich und die Technik entwickelt sich weiter. Deshalb gehören auch der Umbau, die Änderung oder Erweiterung von Anlagen zum Arbeitsgebiet. Bevor sie jedoch Anlagenteile demontieren, um sie neu wieder zusammenzusetzen, planen Anlagenmechaniker/innen die Änderungen der oft hochkomplexen Systeme zunächst am Computer auf Basis von CAD- Daten und ggf. unter Zuhilfenahme von 3-D-Modellen.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • Arbeitsaufgaben planen und vorbereiten
    • technische Zeichnungen und andere Unterlagen auswerten, Montage- und Wartungspläne erstellen, Arbeitsschritte festlegen, Montagearbeiten organisieren
    • Werkstoffe, Maschinen, Werkzeuge und Prüfmittel auswählen
  • Bauteile herstellen
    • Bleche zu- bzw. in Form schneiden, ggf. biegen, abkanten, und zu größeren Einheiten zusammenfügen, z.B. durch Verschweißen oder Falzen
    • Rohre ablängen, biegen, mit Schweißfugen oder Gewinden versehen, durch Flanschen, Löten oder Verschweißen verbinden
    • Spezialbauteile mithilfe von CNC- Maschinen oder im Additiven Fertigungsverfahren (3-D-Druck) herstellen
    • Bauteile zu Baugruppen, Apparaten und ggf. vernetzten Anlagen zusammenfügen
    • Funktionen an Baugruppen oder an Apparaten und Anlagen einstellen
  • Anlagen montieren und instand halten
    • im Betrieb hergestellte Bauteile sowie vorgefertigte Komponenten vor Ort montieren und anschließen
    • Anlagen in Betrieb nehmen, Probeläufe durchführen, evtl. Mängel beseitigen bzw. Funktionen optimieren
    • Anlagen dem Kunden übergeben, Bedienpersonal einweisen
    • Anlagen nach Wartungs-, Inspektionsplänen inspizieren, Echtzeitdaten auswerten und Anlagen nachjustieren, Schweißnähte, Rohre und Behälter auf Dichtheit prüfen, Verschleißteile austauschen
  • Systeme der Anlagentechnik anpassen
    • Anlagenänderungen und Herstellung erforderlicher Bauteile planen, auch unter Zuhilfenahme von CAD- Programmen und ggf. 3-D-Modellen
    • für den Umbau bzw. die Erweiterung von Anlagen Bauteile ggf. demontieren, neue Komponenten und Systeme integrieren

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Zugang zur Tätigkeit als Anlagenmechaniker/in

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung als Anlagenmechaniker/in.

Sonstige Zugangsbedingungen

Überwachungsbedürftige Anlagen dürfen nur befähigte Personen prüfen. Als befähigte Person gilt, wer durch Berufsausbildung, Berufserfahrung und zeitnahe berufliche Tätigkeit über die erforderlichen Fachkenntnisse verfügt.

In Abhängigkeit von der Arbeitsaufgabe sind bestimmte zusätzliche Berechtigungen erforderlich, zum Beispiel:

  • erforderliche Schweißberechtigungen für bestimmte Schweißverfahren und Werkstoffe
  • Führerschein Klasse B (früher Klasse 3)
BerufsbezeichnungBerufskundliche Gruppe

Anlagenmechaniker/in

Diesen Beruf haben Sie aktuell ausgewählt.

Duale Ausbildung

Anlagenmechaniker/in – Schweißtechnik

Vorläuferberuf

Tätigkeit nach Ausbildung

Schmelzschweißer/in

Vorläuferberuf

Tätigkeit nach Ausbildung

Anlagenmechaniker/in – Apparatetechnik

Vorläuferberuf

Tätigkeit nach Ausbildung

Anlagenmechaniker/in – Versorgungstechnik

Vorläuferberuf

Tätigkeit nach Ausbildung

Betriebsschlosser/in

Vorläuferberuf

Tätigkeit nach Ausbildung

Hochdruckrohrschlosser/in

Vorläuferberuf

Tätigkeit nach Ausbildung

Rohrnetzbauer/in

Vorläuferberuf

Tätigkeit nach Ausbildung

Zugang zur Ausbildung

Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben.

Die Betriebe stellen überwiegend Ausbildungsanfänger/innen mit mittlerem Bildungsabschluss ein.

Schulische Vorkenntnisse

Schulische Vorbildung in der Praxis

Im Jahr 2017 gab es 1.092 Ausbildungsanfänger/innen. 61 Prozent der zukünftigen Anlagenmechaniker/innen verfügten über einen mittleren Bildungsabschluss , 18 Prozent besaßen einen Hauptschulabschluss . 17 Prozent verfügten über die Hochschulreife , zwei Prozent konnten keinen Hauptschulabschluss vorweisen.

Quelle:

Die Angaben orientieren sich an den Informationen des Datensystems Auszubildende (DAZUBI) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).

Wichtige Schulfächer

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

  • Werken/Technik: Metallbearbeitungs- und -verbindungstechniken gehören zu den Aufgaben von angehenden Anlagenmechanikern und Anlagenmechanikerinnen. Wer über Kenntnisse im Bereich Werken und Technik verfügt, ist im Vorteil. Kenntnisse des Technischen Zeichnens sind hilfreich, um Skizzen und Pläne lesen und ggf. auch selbst anfertigen zu können.
  • Mathematik: Um den Materialbedarf berechnen zu können, müssen Anlagenmechaniker/innen über Rechenkenntnisse verfügen. Kenntnisse in der Geometrie helfen beim Lesen von Konstruktionsunterlagen.
  • Physik: Kenntnisse physikalischer Gesetze und Zusammenhänge sind eine wichtige Voraussetzung für das Verständnis der Arbeitsweise technischer Anlagen.
  • Informatik: Kenntnisse in diesem Bereich sind hilfreich für die Arbeit mit informationstechnischen Systemen, mit Assistenz-, Diagnosesystemen, mit Systemen der Steuerungstechnik oder mit CNC-Maschinen .

Anerkennung ausländischer Qualifikationen

Die Tätigkeit als Anlagenmechaniker/in ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Informationen zur Feststellung der Gleichwertigkeit für anerkannte Ausbildungsberufe bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: www.anerkennung-in-deutschland.de

Zuständige Stellen sind die Industrie- und Handelskammern. Für die Antragstellung ist folgende zentrale Stelle eingerichtet worden:

IHK FOSA
Ulmenstraße 52g
D – 90443 Nürnberg
Tel. +49.911.815060
Fax +49.911.81506100
Email: info@ihk-fosa.de
http://www.ihk-fosa.de

Über Qualifizierungsmaßnahmen zur Anerkennung ausländischer Abschlüsse informiert KURSNET – Das Portal für berufliche Aus- und Weiterbildung

Handwerkliche und technische Berufe (nicht-akademisch)

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Finden Sie Ihren Ansprechpartner vor Ort

Ausbildung zum Anlagenmechaniker/ zur Anlagenmechanikerin

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden beispielsweise:

  • wie man Werkstoffeigenschaften beurteilt und Werkstoffe nach ihrer Verwendung auswählt
  • die Betriebsbereitschaft von Werkzeugmaschinen sicherzustellen und Werkstücke und Bauteile herzustellen
  • unter Einhaltung der Datenschutzbestimmungen sowie betrieblicher Richtlinien zur Nutzung von IT-Systemen, Datenträgern oder Internet z.B. informationstechnische Systeme zur Auftragsplanung, -abwicklung und Terminverfolgung anzuwenden
  • welche Assistenz-, Simulations-, Diagnose- oder Visualisierungssysteme es gibt und wie sie genutzt werden
  • wie man Betriebsmittel inspiziert, pflegt und wartet
  • steuerungstechnische Unterlagen auszuwerten und Steuerungstechnik anzuwenden
  • wie man Rohrleitungspläne, isometrische Darstellungen, Abwicklungen, Fundament- und Lagepläne sowie Aufstellungspläne liest
  • was beim Umsetzen von Schweiß- und Montageplänen zu beachten ist
  • wie man Rohre, Bleche und Profile trennt und warm und kalt umformt
  • wie Anlagen und Anlagenteile inspiziert, gewartet und instand gesetzt werden
  • welche Sichtprüfverfahren es gibt und wie man Farbeindring- oder Magnetpulverprüfungen an Schweißnähten durchführt
  • wie Qualitätssicherungssysteme angewendet werden und wie man die Ursachen von Qualitätsmängeln systematisch sucht und beseitigt

Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Kenntnisse über Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung, Organisation des Ausbildungsbetriebs und Umweltschutz vermittelt.

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse

  • in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. Herstellen von einfachen Baugruppen, Einbinden von Komponenten der Steuerungs- und Regelungstechnik)
  • in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch, Mathematik und Wirtschafts- und Sozialkunde

Spezialisierung während der Ausbildung

Die Ausbildung wird in einem Einsatzgebiet vertieft, je nach Ausbildungsbetrieb z.B.:

  • Anlagenbau
  • Apparate- und Behälterbau
  • Instandhaltung
  • Rohrsystemtechnik
  • Schweißtechnik

Zusatzqualifikationen

Die Ausbildungsordnung sieht vor, dass in der Ausbildung eine oder mehrere der folgenden Zusatzqualifikationen erworben werden können: “Systemintegration”, “Prozessintegration”, “Additive Fertigungsverfahren” und “IT-gestützte Anlagenänderung”. Diese sogenannten kodifizierten Zusatzqualifikationen ermöglichen es Auszubildenden, sich fachlich über die Erstausbildung hinaus zu qualifizieren. Sie werden im Rahmen der Abschlussprüfung gesondert geprüft.

Ausbildungsaufbau

Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt.

Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan und dem Rahmenlehrplan

1. und 2. Ausbildungsjahr:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Betriebliche und technische Kommunikation
  • Planen und Organisieren der Arbeit, Bewerten der Arbeitsergebnisse
  • Unterscheiden, Zuordnen und Handhaben von Werk- und Hilfsstoffen
  • Herstellen von Bauteilen und Baugruppen
  • Herstellen und Montieren von Bauteilen und Baugruppen
  • Anschlagen, Sichern und Transportieren
  • Bearbeiten von Aufträgen
  • Warten von Betriebsmitteln
  • Bauteile und Einrichtungen prüfen
  • Steuerungstechnik
  • Instandhaltung; Feststellen, Eingrenzen und Beheben von Fehlern und Störungen
  • Kundenorientierung

 

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • Fertigen von Bauelementen mit handgeführten Werkzeugen
  • Fertigen von Bauelementen mit Maschinen
  • Herstellen von einfachen Baugruppen
  • Warten technischer Systeme
  • Herstellen von Bauelementen für die Anlagentechnik
  • Montieren und Transportieren von Bauelementen der Anlagentechnik
  • Verbinden von Anlagenteilen
  • Übergeben und Inbetriebnehmen von Anlagensystemen

 

Teil 1 der Abschlussprüfung vor Ende des 2. Ausbildungsjahres

3. und 4. Ausbildungsjahr:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Vertiefen der Kenntnisse aus dem 1. und 2. Ausbildungsjahr
  • Geschäftsprozesse und Qualitätssicherungssysteme im Einsatzgebiet

 

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • Instandhalten von Anlagensystemen
  • Einbinden von Komponenten der Steuerungs- und Regelungstechnik
  • Integrieren anlagenspezifischer Teilsysteme
  • Planen und Realisieren von Systemen der Anlagentechnik
  • Ändern und Anpassen von Systemen der Anlagentechnik

 

Teil 2 der Abschlussprüfung in der Mitte des 4. Ausbildungsjahres

Ausbildungsvergütung

Die Ausbildungsvergütung für eine duale Ausbildung wird vom Ausbildungsbetrieb gezahlt und richtet sich bei tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe müssen laut Berufsbildungsgesetz in jedem Fall eine angemessene Ausbildungsvergütung gewähren. Orientierungsmöglichkeiten bieten die einschlägigen tarifvertraglichen Vereinbarungen. Findet die Ausbildung in schulischer Form statt (z.B. an einer Berufsfachschule oder im 1. Ausbildungsjahr als Berufsgrundbildungsjahr BGJ), wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt. Beispiel Metall- und Elektroindustrie (monatlich brutto – je nach Bundesland):
  1. Ausbildungsjahr: € 976 bis € 1.047
  2. Ausbildungsjahr: € 1.029 bis € 1.102
  3. Ausbildungsjahr: € 1.102 bis € 1.199
  4. Ausbildungsjahr: € 1.141 bis € 1.264

Ausbildungsdauer/-abschluss

Die Ausbildungsdauer beträgt 3,5 Jahre. Anrechnungs- und Fortsetzungsmöglichkeiten: Eine abgeschlossene Ausbildung zur Fachkraft für Metalltechnik der Fachrichtung Konstruktionstechnik kann auf die Ausbildung zum Anlagenmechaniker/zur Anlagenmechanikerin angerechnet werden. Abschlussbezeichnung: Anlagenmechaniker/Anlagenmechanikerin

Ausbildungssituation

Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen: Im Betrieb
  • Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): Bleche mit der Blechschere schneiden, CNC -Maschinen bedienen, Anlagenteile und Rohrleitungen montieren
  • Umgebung: Witterungseinflüsse im Freien, wechselnde Baustellen, Lärm in Werkstätten
  • Kleidung: Schutzkleidung (z.B. Gehör-/Atemschutz, Helm, Schweißerschutzkleidung)
  • Arbeitszeit: z.T. Schichtarbeit
  • Anforderungen:
    • Handwerkliches Geschick und technisches Verständnis (z.B. beim Einbau von Mess- und Steueranlagen, beim Durchführen von Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten)
    • Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein (z.B. beim Prüfen von Schweißnähten, bei der Arbeit mit informationstechnischen Systemen)
    • Trittsicherheit und Schwindelfreiheit (z.B. beim Arbeiten auf Leitern und Gerüsten)
    • Umsicht (z.B. beim Anschließen von Kesseln)

An der Berufsschule

Unterricht an einem oder zwei Tagen pro Woche oder als Blockunterricht

Ausbildungsorte

Anlagenmechaniker/innen werden im dualen System ausgebildet. Lernorte sind
  • Ausbildungsbetrieb (i.d.R. Industriebetriebe des Rohrleitungs- und Industrieanlagenbaus, des Apparate- und Behälterbaus und der Installations- und Versorgungstechnik): Fertigungshallen, Werkstätten
  • Berufsschule: Unterrichtsräume
Können Betriebe nicht alle geforderten Ausbildungsinhalte vermitteln, besteht die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in überbetriebliche Ausbildungsstätten zu verlagern.

Ausbildung im Ausland

Um Teile der Ausbildung im Ausland zu absolvieren, bieten sich zum Beispiel folgende Möglichkeiten:
  • Großbritannien, Italien, Spanien, Tschechien Auslandspraktikum “EuroSkill-plus” für Auszubildende in gewerblich-technischen Berufen Ort: Torquay/Plymouth (Großbritannien), Brescia (Italien), Sevilla/Barcelona (Spanien), Budweis/Strakonice (Tschechien) Dauer: 4 Wochen Weitere Informationen: Mehr Chancen auf dem europäischen Arbeitsmarkt – Auslandsaufenthalte für Auszubildende
  • Verschiedene europäische Länder Auslandspraktikum im Rahmen der Zusatzqualifikation “Europaassistent/in” Dauer: mindestens 3 Wochen Zugangsvoraussetzung: mittlerer Bildungsabschluss Weitere Informationen z.B.: Europaassistent/in

Verdienstmöglichkeiten nach der Ausbildung

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 3.060 bis € 3.362 Quelle: Statistisches Taschenbuch Tarifpolitik – WSI-Tarifarchiv 2019 Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

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Weiterbildungsmöglichkeiten als Anlagenmechaniker

Eine Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Anlagenbau, Blechbearbeitung und Behälterbau, Schweiß-, Füge- und Trenntechniken, NC-, CNC- Techniken, Wartung und Instandhaltung).

Eine Aufstiegsweiterbildung bietet die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen (z.B. durch die Prüfung als Industriemeister/in der Fachrichtung Metall oder eine Weiterbildung als Techniker/in der Fachrichtung Maschinentechnik bzw. Maschinenbautechnik).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Maschinenbau oder Verfahrenstechnik).

BerufsbezeichnungBerufskundliche Gruppe
Industriemeister/in – MetallMeisterweiterbildung
Behälter- und Apparatebauermeister/inMeisterweiterbildung
Techniker/in – Maschinentechnik (ohne Schwerpunkt)Technikerweiterbildung
Techniker/in – Metallbautechnik (ohne Schwerpunkt)Technikerweiterbildung
Techniker/in – Heizungs-, Lüftungs-, KlimatechnikTechnikerweiterbildung
Maschinenbau (grundständig)Studienfach
Netzmeister/inMeisterweiterbildung
Techniker/in – Maschinentechnik (Konstruktion)Technikerweiterbildung
Techniker/in – Maschinentechnik (Verfahrenstechnik)Technikerweiterbildung
Technische/r Fachwirt/inKaufmännische Weiterbildung
Konstrukteur/inAndere Weiterbildung
Netzmonteur/inAndere Weiterbildung
Prozessmanager/in – ProduktionstechnologieAndere Weiterbildung
Ausbilder/in – Anerkannte AusbildungsberufeAndere Weiterbildung
Fachmann/-frau für kaufmännische Betriebsführung (HwO)Kaufmännische Weiterbildung
Verfahrenstechnik (grundständig)Studienfach
Versorgungstechnik (grundständig)Studienfach
Wirtschaftsingenieurwesen (grundständig)Studienfach

Möglichkeiten nach Weiterbildung

  • Mit Zusatzqualifikationen Chancen verbessern: Eine gute Startposition können sich angehende Anlagenmechaniker/innen verschaffen, indem sie bereits während ihrer Ausbildung kodifizierte Zusatzqualifikationen erwerben, z.B. im Bereich Anlagentechnik durch die Zusatzqualifikation “IT-gestützte Anlagenänderung”.
  • Die passende Beschäftigung finden: Nach ihrer Ausbildung arbeiten Anlagenmechaniker/innen in Unternehmen des Rohrleitungs- und Industrieanlagenbaus, des Apparate- und Behälterbaus oder der Installations- und Versorgungstechnik.
  • Die Beschäftigungsfähigkeit sichern: Durch Anpassungsweiterbildung kann man seine Fachkenntnisse aktuell halten, auf den neuesten Stand bringen und erweitern. Das Themenspektrum reicht dabei von Anlagenbau bis hin zu CNC -Technik.
  • Beruflich weiterkommen: Eine Aufstiegsweiterbildung hilft, beruflich voranzukommen und Führungspositionen zu erreichen. Naheliegend ist es, die Prüfung als Industriemeister/in der Fachrichtung Metall abzulegen.
  • Mit einer Hochschulzugangsberechtigung kann man auch studieren und beispielsweise einen Bachelorabschluss im Studienfach Versorgungstechnik erwerben.

Kompetenzen eines Anlagenmechanikers/ einer Anlagenmechanikerin

Kernkompetenzen, die man während der Ausbildung erwirbt:Weitere Kompetenzen, die für die Ausübung dieses Berufs bedeutsam sein können:Weitere relevante Fertigkeiten und Kenntnisse:
  • Anlagenbau
  • Arbeit nach Zeichnung
  • Behälter- und Apparatebau
  • Blechbearbeitung
  • Maschinenführung, Anlagenführung, -bedienung
  • Mess-, Steuer-, Regeltechnik (MSR)
  • Montage (Metall, Anlagenbau)
  • Rohrleitungsbau
  • Schweißtechnik
  • Versorgungstechnik
  • 3D-Visualisierungsprogramme
  • Abwicklungen, isometrische Kenntnisse
  • Arbeitsvorbereitung
  • CAD (Computer Aided Design)-Systeme anwenden
  • CNC-Kenntnisse, CNC-Programmieren
  • Druckprüfung (Rohrleitungs-, Behälterbau)
  • Elektrotechnik
  • Fräsen
  • Gleitringdichtungen
  • Heizungstechnik
  • Hochdruckrohre
  • Korrosionsschutz
  • Maschineneinrichtung, Anlageneinrichtung
  • Maschinentechnik
  • Messen, Prüfen (Metalltechnik)
  • Nieten
  • Qualitätsprüfung, Qualitätssicherung
  • Rohre und Behälter dämmen
  • Wartung, Reparatur, Instandhaltung
  • Kompetenzgruppe “CNC-, NC-Programme”
  • Kompetenzgruppe “Schweiß-, Lötverfahren”
  • Kompetenzgruppe “Schweißerprüfungen”

Hilfreiche Interessen für den Beruf als Anlagenmechaniker/in

Folgende Interessen sind wichtig und hilfreich, um diesen Beruf erlernen und ausüben zu können. Die Interessen sind in der Reihenfolge ihrer Wichtigkeit genannt. Zu jedem Interessenbereich werden zur Veranschaulichung Tätigkeiten genannt.

  • Interesse an praktisch-konkreten Tätigkeiten
    • Zusammenbauen von Anlagen und Apparaten durch Schraub- und Schweißverbindungen
    • millimetergenaues Schneiden und Biegen von Blechen
    • Montieren von Anlagen und Apparaten vor Ort beim Kunden
  • Interesse an theoretisch-abstrakten Tätigkeiten
    • Planen und Berechnen des Bedarfs an Rohren, Blechen und anderen Materialien für Anlagen, Behälter und Apparate
    • Messen und Berechnen von Inhalts- und Durchflussmengen
  • Interesse an organisatorisch-prüfenden Tätigkeiten
    • Prüfen und Dokumentieren im Rahmen der Qualitätssicherung, inwieweit Materialstärken, Mess- und Fertigungstoleranzen eingehalten wurden

Arbeits-/Sozialverhalten

Einige Merkmale des Arbeits- und Sozialverhaltens sind gleichermaßen für alle Berufe relevant und werden deshalb nicht gesondert erwähnt. Hierzu gehören: Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Ehrlichkeit, Kritikfähigkeit sowie angemessene Umgangsformen. Zusätzlich werden die nachfolgend genannten berufsspezifischen Merkmale benötigt, um diesen Beruf ausüben zu können.

  • Leistungs- und Einsatzbereitschaft(z.B. bereitwilliges und tatkräftiges Erledigen auch körperlich besonders anstrengender Arbeiten beim Transport von Bauteilen)
  • Sorgfalt(z.B. genaues, fehlerfreies Schweißen von Blechen und Rohren)
  • Verantwortungsbewusstsein und -bereitschaft(z.B. Prüfen der Schweißnähte von Druckbehältern auf Belastbarkeit, um Explosionen im späteren Betrieb zu vermeiden)
  • Selbstständige Arbeitsweise(z.B. eigenständiges Zusammenstellen der für einen Montageauftrag notwendigen Werkzeuge und Materialien)
  • Umsicht(z.B. Achten auf die Unfallgefahr beim Anschließen eines Kessel an das zugehörige Rohrleitungssystem)
  • Flexibilität(z.B. Anpassen an wechselnde Arbeitsorte und -bedingungen bei Montageeinsätzen)
  • Befähigung zur Gruppenarbeit / Teamfähigkeit(z.B. Zusammenarbeiten mit anderen Fachkräften beim Montieren von Rohrleitungssystemen und Großbehältern)

Wichtige Fähigkeiten, Kenntnisse und Fertigkeiten

Folgende Fähigkeiten , Kenntnisse und Fertigkeiten werden benötigt, um den Beruf lernen und ausüben zu können. Bei einigen Fähigkeiten wird ein Ausprägungsgrad genannt. Dieser gilt für den mittleren oder typischen Vertreter dieses Berufes.

Fähigkeiten:

  • Knapp durchschnittliches allgemeines intellektuelles Leistungsvermögen
  • Knapp durchschnittliches rechnerisches Denken (Beispiele siehe unter Kenntnisse und Fertigkeiten)
  • Knapp durchschnittliches räumliches Vorstellungsvermögen (z.B. Lesen, Anfertigen und Umsetzen von Skizzen und technischen Zeichnungen)
  • Handgeschick (z.B. Montieren von Bauelementen und Baugruppen)
  • Auge-Hand-Koordination (z.B. Zuschneiden der Ausgangsmaterialien mithilfe von Sägen oder Brennschneiden)
  • Handwerkliches Geschick (z.B. Arbeiten mit Werkzeugen, Maschinen und Schweißgeräten)
  • Technisches Verständnis (z.B. Einbauen von Einrichtungen der Steuerungs- und Regelungstechnik)

Hinweis: Die Ausprägungsgrade beziehen sich auf Personen mit mittlerem Bildungsabschluss.

Kenntnisse und Fertigkeiten:

  • Rechenfertigkeiten (z.B. Berechnen elektrischer Kenngrößen beim Einbinden von Komponenten der Steuerungs- und Regelungstechnik)
  • Verständnis für mündliche Äußerungen (z.B. Verstehen von Arbeitsanweisungen auch bei Maschinenlärm)
  • Mündliches Ausdrucksvermögen (z.B. Kundengespräche führen)
  • Textverständnis (z.B. Lesen und Anwenden von Instandhaltungs- und Bedienungsanleitungen)

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Arbeitsbedingungen für Anlagenmechaniker/innen

Arbeitsorte

Anlagenmechaniker/innen arbeiten in erster Linie

  • in Fertigungshallen
  • auf Montagebaustellen

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • im Freien

Arbeitssituation

Anlagenmechaniker/innen bedienen z.T. computergesteuerte Fräs- und Zuschnittmaschinen, benutzen Hebezeuge, Schweißgeräte und Handwerkzeuge, etwa beim Bearbeiten von Blechen und Rohren. Je nach Tätigkeit tragen sie Schutzkleidung, z.B. Helm, Handschuhe, Gehörschutz oder Schweißerschutzkleidung, -schutzschild bzw. -brille. Sie arbeiten in Werkhallen und auf wechselnden Baustellen. In den Produktionshallen ist es durch die laufenden Maschinen oft laut, Metallstaub liegt in der Luft. Bei Schweiß- und Lötarbeiten entstehen Rauchgase. Im Freien sind Anlagenmechaniker/innen der Witterung ausgesetzt. Für die Arbeit auf Gerüsten müssen sie schwindelfrei sein. In großen Betrieben ist Schichtarbeit möglich.

Die Arbeit kann körperlich anstrengend sein, wenn z.B. schwere Teile zu heben oder etwa über Kopf zu montieren sind. Für die Montage oder den Einbau elektronischer Systeme sind handwerkliche Fähigkeiten und technisches Verständnis nötig. Sorgfältig führen Anlagenmechaniker/innen Schweißarbeiten aus und prüfen Schweißnähte. Beim Anschließen von Kesseln ist Umsicht gefragt, um Unfälle zu vermeiden.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. computergesteuerte Fräs- und Zuschnittmaschinen einrichten)
  • Handarbeit (z.B. Bleche mit Blechscheren zuschneiden, Bauelemente biegen und schweißen)
  • Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (z.B. Helm, Schweißschutzschild, Schutzbrille oder Gehörschutz)
  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen
  • Arbeit auf Baustellen
  • Arbeit im Freien (z.B. bei der Montage großer Anlagen der chemischen Industrie)
  • Arbeit in größeren Höhen mit Absturzgefährdung (z.B. einen Kessel an das zugehörige Rohrleitungssystem anschließen)
  • Arbeit bei Kälte, Hitze, Nässe, Feuchtigkeit, Zugluft (Witterungseinflüsse bei Arbeit im Freien)
  • Arbeit bei Rauch, Staub, Gasen, Dämpfen (z.B. Rauchgase und Dämpfe beim Schweißen, Löten und Kleben oder Metallstaub beim Schleifen)
  • Arbeit unter Lärm (z.B. Maschinenlärm beim Brennschneiden, Bohren und Schleifen)
  • Unfallgefahr (z.B. bei Arbeiten mit Schweißbrennern)
  • Schichtarbeit
  • Arbeit unter Zwangshaltungen (z.B. über Kopf Rohrleitungen montieren)
  • schweres Heben und Tragen (z.B. Segmente von Rohrleitungen an ihren Montageort heben)
  • Gruppen-, Teamarbeit (z.B. mit anderen Fachkräften beim Montieren von Rohrleitungssystemen und Großbehältern zusammenarbeiten)
  • häufige Abwesenheit vom Wohnort (besonders bei Montageeinsätzen, auch im Ausland)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Erzeugnisse, z.B.: Rohrleitungssysteme, Dampfkessel, Metalltanks, Heizkörper

Materialien und Bauteile, z.B.: Bleche, Ventile, Dichtungen, Filter, Armaturen

Maschinen, Anlagen und Geräte, z.B.: Schneide-, Abkant- und Blechbiegemaschinen, Trennsägen, Brennschneider und Brennschneidautomaten, CNC-Maschinen , ggf. Anlagen für die Additive Fertigung (3-D-Druck ), Bohrmaschinen, Schweißgeräte und -anlagen

Werkzeuge und Hilfsstoffe, z.B.: Rohrzangen, Gabel- und Inbusschlüssel, Hämmer, Feilen, Blechscheren, Kühl- und Schmiermittel, Hydraulikflüssigkeiten

Software, z.B.: CAD-Programme , Assistenz-, Simulations-, Diagnose-, Visualisierungssysteme

Unterlagen und Software, z.B.: technische Zeichnungen, Stücklisten, Fertigungsablauf- und Montagepläne, Wartungspläne, Prüfprotokolle, Normen, Sicherheitsbestimmungen, Arbeits- und Umweltschutzvorschriften

Gesundheitliche Aspekte

Charakteristische körperliche Anforderungen

Die Ausübung des Berufs kann folgende körperliche Anforderungen mit sich bringen. Die Angaben müssen nicht zwingend für jedes Tätigkeitsprofil oder jede berufliche Einsatzmöglichkeit gelten.
  • Belastbarkeit der Wirbelsäule, Beine, Arme und Hände (z.B. über Kopf Rohrleitungen montieren)
  • Körperkraft (z.B. schwere Segmente von Rohrleitungen an ihren Montageort heben)
  • Robuste Gesundheit (z.B. bei der Montage großer Anlagen im Freien bei Kälte, Hitze, Nässe, Feuchtigkeit und Zugluft arbeiten)
  • Funktionstüchtigkeit der Arme und Hände (z.B. Bleche mit Blechscheren zuschneiden; Bauelemente biegen; Metalle schweißen)
  • Schwindelfreiheit (z.B. auf einem Gerüst in großer Höhe einen Kessel an das zugehörige Rohrleitungssystem anschließen)
  • Nahsehvermögen – auch korrigiert (z.B. Maße aus technischen Zeichnungen, Konstruktions- und Montageplänen entnehmen)
  • Gesunde Atemwege und Lunge (z.B. beim Schweißen, Löten und Kleben unter Einwirkung von Rauchgasen und Dämpfen arbeiten)
  • Belastbares Herz-Kreislaufsystem (z.B. bei Belastungen durch körperlich anstrengende Arbeiten)
Hinweis: Diese Informationen bilden keine Grundlage für rechtliche Schritte und sind nicht im Sinne einer medizinischen Eignungsfeststellung zu verstehen. Die tatsächliche körperliche Eignung muss im Einzelfall durch eine ärztliche Untersuchung festgestellt werden.

Berufsrelevante gesundheitliche Einschränkungen

Folgende gesundheitliche Einschränkungen könnten bei der Ausübung des Berufs zu Problemen führen. Die Angaben müssen nicht zwingend für jedes Tätigkeitsprofil oder jede berufliche Einsatzmöglichkeit gelten. Immer häufiger gibt es zudem Möglichkeiten, Einschränkungen beispielsweise durch technische Hilfsmittel zu kompensieren.
  • Eingeschränkte Belastbarkeit der Wirbelsäule, Beine, Arme und Hände (z.B. über Kopf Rohrleitungen montieren)
  • Muskelschwäche, fehlende Muskelkraft (z.B. schwere Segmente von Rohrleitungen an ihren Montageort heben)
  • Infektanfälligkeit, chronische Infektionskrankheiten (z.B. bei der Montage großer Anlagen im Freien bei Kälte, Hitze, Nässe, Feuchtigkeit und Zugluft arbeiten)
  • Eingeschränkte Funktionstüchtigkeit der Arme und Hände (z.B. Bleche mit Blechscheren zuschneiden; Bauelemente biegen; Metalle schweißen)
  • Schwindelneigung (z.B. auf einem Gerüst in großer Höhe einen Kessel an das zugehörige Rohrleitungssystem anschließen)
  • Nicht korrigierbare Sehschwäche für die Nähe (z.B. Maße aus technischen Zeichnungen, Konstruktions- und Montageplänen entnehmen)
  • Chronische oder allergische Atemwegs- und Lungenerkrankungen (z.B. beim Schweißen, Löten und Kleben unter Einwirkung von Rauchgasen und Dämpfen arbeiten)
  • Leistungsvermindernde und chronische Herz- und Kreislauferkrankungen (z.B. bei Belastungen durch körperlich anstrengende Arbeiten)
Hinweis: Diese Informationen bilden keine Grundlage für rechtliche Schritte und sind nicht im Sinne einer medizinischen Eignungsfeststellung zu verstehen. Die tatsächliche körperliche Nichteignung muss im Einzelfall durch eine ärztliche Untersuchung festgestellt werden.

Weitere Berufsbezeichnungen für Anlagenmechaniker/innen

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Anlagenmechaniker/in

Auch übliche Berufsbezeichnungen/Synonyme

  • Betriebsschlosser/in
  • Blechschlosser/in
  • Hochdruckrohrschlosser/in

Abweichende Berufsbezeichnungen der ehemaligen DDR

  • Facharbeiter/Facharbeiterin für Anlagen und Geräte (Fernwärmeversorgung)
    (Ausbildungsberuf von 1980 bis 1990)
  • Facharbeiter/Facharbeiterin für Schweißtechnik
    (Ausbildungsberuf von 1969 bis 1990)
  • Facharbeiter/Facharbeiterin für Dampferzeugerbau
    (Ausbildungsberuf von 1966 bis 1972)
  • Facharbeiter/Facharbeiterin für Rohrleitungselemente
    (Ausbildungsberuf von 1964 bis 1990)
  • Gas- und Wärmenetzmonteur/Gas- und Wärmenetzmonteurin
    (Ausbildungsberuf von 1985 bis 1990)
  • Installateur/Installateurin – Fachrichtung Kupferschmied/Kupferschmiedin
    (Ausbildungsberuf von 1980 bis 1985)
  • Instandhaltungsmechaniker/Instandhaltungsmechanikerinin – Spezialisierungsrichtung Rohrleitung., Armaturen, Apparate
    (Ausbildungsberuf von 1970 bis 1990)
  • Maschinen- und Anlagenmonteur/Maschinen – und Anlagenmonteurin Spezialisierungsrichtung Rohrleitungs- und Behälterbau
    (Ausbildungsberuf von 1970 bis 1985)
  • Rohrleitungsmonteur/Rohrleitungsmonteurin
    (Ausbildungsberuf von 1964 bis 1976)
  • Schmied/Schmiedin – Fachrichtung Kupferschmied/Kupferschmiedin
    (Ausbildungsberuf von 1976 bis 1980)

Frühere Berufsbezeichnungen

  • Anlagenmechaniker/Anlagenmechanikerin Fachrichtung Apparatetechnik
    (Ausbildungsberuf von 1987 bis 2004)
  • Anlagenmechaniker/Anlagenmechanikerin Fachrichtung Schweißtechnik
    (Ausbildungsberuf von 1987 bis 2004)
  • Anlagenmechaniker/Anlagenmechanikerin Fachrichtung Versorgungstechnik
    (Ausbildungsberuf von 1987 bis 2004)
  • Kupferschmied/Kupferschmiedin
    (Ausbildungsberuf von 1939 bis 1998)

Vergleichbare Berufsbezeichnung im deutschsprachigen Ausland Schweiz

  • Anlagen- und Apparatebauer/in

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • Plant mechanic (m/f)

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Mécanicien/Mécanicienne d’ installations

Quelle der fremdsprachigen Berufsbezeichnungen: Bundesinstitut für Berufsbildung, Europass-Zeugniserläuterungen

Typische Branchen für den Beruf als Anlagenmechaniker/in

Anlagenmechaniker/innen finden Beschäftigung in erster Linie

  • in Unternehmen des Rohrleitungs- und Industrieanlagenbaus
  • in Unternehmen des Apparate- und Behälterbaus
  • in Installations- und Versorgungsunternehmen
  • in Unternehmen für Erdöl- und Erdgasförderung

 

Darüber hinaus finden sie auch Beschäftigung

  • in der chemischen Industrie, z.B. in Raffinerien

Branchen im Einzelnen

  • Metallbearbeitung, Metallbau, Schweißen
    • Herstellung von Dampfkesseln (ohne Zentralheizungskessel), z.B. Herstellung von Dampfkesseln und Rohrnetzen
    • Herstellung von Metalltanks und -behältern; Herstellung von Heizkörpern und -kesseln für Zentralheizungen, z.B. Kessel für Kraftwerksanlagen
    • Reparatur von Metallerzeugnissen, z.B. Tanks, Sammelbehälter, Rohrleitungen
  • Erdöl, Erdgas
    • Gewinnung von Erdgas
    • Gewinnung von Erdöl, z.B. Montage von Rohrleitungssystemen für Erdölraffinerien
    • Erbringung von Dienstleistungen für die Gewinnung von Erdöl und Erdgas, z.B. Bohranlagenmontage
  • Energieversorgung
    • Gashandel durch Rohrleitungen, z.B. städtische und kommunale Energieversorgungsunternehmen
    • Gasverteilung durch Rohrleitungen, z.B. städtische und kommunale Energieversorgungsunternehmen
    • Gaserzeugung, z.B. Biogasanlagen
    • Wärme- und Kälteversorgung, z.B. Fernwärme
  • Wasserversorgung
    • Wasserverteilung ohne Gewinnung, z.B. Wasserversorgungsunternehmen
    • Wassergewinnung mit Fremdbezug zur Verteilung, z.B. überregionale Wasserversorger
    • Wassergewinnung ohne Fremdbezug zur Verteilung, z.B. städtische oder kommunale Wasserwerke
  • Versorgung, Installation
    • Gas-, Wasser-, Heizungs- sowie Lüftungs- und Klimainstallation, z.B. Montage von Sprinkleranlagen für Brandschutzzwecke, Versorgungsleitungen

Auch denkbar:

  • Chemie
    • Mineralölverarbeitung, z.B. in Raffinerien
    • Herstellung von chemischen Grundstoffen, Düngemitteln und Stickstoffverbindungen, Kunststoffen in Primärformen und synthetischem Kautschuk in Primärformen
  • Pharmazie
    • Herstellung von pharmazeutischen Grundstoffen

Berufliche Einsatzmöglichkeiten

Berufliche Einsatzmöglichkeiten gegliedert nach Tätigkeitsfeldern:

Maschinen- und Anlagenbau

Metallbau, Schweißen

Produktionsplanung, -steuerung

Qualitätssicherung, -management

Ver- und Entsorgung

Wartung, Instandhaltung, Kundendienst

Unmittelbare Job- und Besetzungsalternativen

Im Folgenden werden Berufe oder Tätigkeiten genannt, die Ähnlichkeiten zum Ausgangsberuf aufweisen. Diese Berufe stellen für Bewerber, die in ihrem erlernten Beruf keine freie Stelle finden, eine mögliche Alternative dar. Darüber hinaus können Arbeitgeber Fachkräfte dieser Berufe als Alternativen für die Besetzung einer Arbeitsstelle im Ausgangsberuf in Betracht ziehen.

Manche Alternativberufe umfassen nur Teiltätigkeiten des Ausgangsberufs, andere erfordern eine Einarbeitungszeit, die im Einzelfall unterschiedlich lang sein kann.

Folgende unmittelbare Beschäftigungs- und Besetzungsalternativen bieten sich für den Beruf Anlagenmechaniker/in an:

Job- und Besetzungsalternativen

für berufliche Schwerpunkte (i.d.R. kurze Einarbeitung):

für Teiltätigkeiten und berufliche Einsatzmöglichkeiten (mit/ohne Einarbeitung):

in angrenzenden Berufen:

mit niedrigerem Qualifikationsniveau:

Eine Aufstellung aller möglichen Verwandtschaftsstufen findet man hier:

Erläuterungen zu den einzelnen Verwandtschaftsstufen

Weitere Jobalternativen (Bewerbersicht)

Folgende weitere Beschäftigungsalternativen bieten sich für den Beruf Anlagenmechaniker/in an:

Tätigkeitsfeld Metallbau, Schweißen

Gemeinsamkeiten:

  • Metallbauteile be- und verarbeiten
  • ähnliche Techniken anwenden beim maßgerechten Vorbereiten und Montieren
  • Schweiß- und Lötarbeiten, Wartungs- und Instandsetzungstätigkeiten ausführen

Tätigkeitsfeld Sanitär-, Heizungs-, Klimatechnik, Klempnerei

Gemeinsamkeiten:

  • Bleche durch Trennen, Umformen und Montieren be- und verarbeiten
  • Schweiß- und Lötverfahren anwenden
  • Einzelteile anhand technischer Unterlagen herstellen, zusammenbauen und instand halten

Hinweis: Die genannten Jobalternativen erfordern ggf. eine längere Einarbeitung, eine Zusatzausbildung oder eine neue Ausbildung, die allerdings oft verkürzt absolviert werden kann.

Weitere Besetzungsalternativen (Arbeitgebersicht)

Folgende weitere Besetzungsalternativen bieten sich für den Beruf Anlagenmechaniker/in an:

Tätigkeitsfeld Metallbau, Schweißen

Gemeinsamkeiten:

  • Metallbauteile be- und verarbeiten
  • ähnliche Techniken anwenden beim maßgerechten Vorbereiten und Montieren
  • Schweiß- und Lötarbeiten, Wartungs- und Instandsetzungstätigkeiten ausführen

Tätigkeitsfeld Sanitär-, Heizungs-, Klimatechnik, Klempnerei

Gemeinsamkeiten:

  • Bleche durch Trennen, Umformen und Montieren be- und verarbeiten
  • Schweiß- und Lötverfahren anwenden
  • Einzelteile anhand technischer Unterlagen herstellen, zusammenbauen und instandhalten